Die künftige Reinkarnation des Dalai Lama und die Zukunft Tibets (Kursnr. T0101314)

Der jetzige 14. Dalai Lama ist 87 Jahre alt. Seit 1951 befindet sich Tibet unter chinesischer Herrschaft, und seit 1959 lebt er im indischen Exil. Seit Jahrzehnten versucht die Volksrepublik China, seinen Einfluss unter den Tibetern zurückzudrängen, bis heute erfolglos. Die Kontrolle über Tibet und über die tibetische Religion wird seit geraumer Zeit verstärkt. Wird es nach seinem Tod einen neuen Dalai Lama geben? Und wenn ja, wo wird er wiedergeboren werden? In Tibet? In China? Im Westen? Oder wird die Institution Dalai Lama ganz abgeschafft werden? Oder wird es gar eine Frau werden? Der 14. Dalai Lama hat selbst die Möglichkeit in Aussicht gestellt, dass mit ihm die Reinkarnationskette endet. Peking hingegen möchte weiter daran festhalten und einen eigenen Dalai Lama inthronisieren, um die Kontrolle über Tibet zu verstärken. Die atheistische chinesische Regierung beansprucht aus historischen Gründen, dass sie über eine künftige Reinkarnation entscheiden wird. Die tibetische Exilregierung in Indien sowie der Dalai Lama hingegen sehen die Zuständigkeit allein auf tibetischer Seite. Der Dalai Lama jedenfalls ist optimistisch und geht davon aus, 108 Jahre alt zu werden. Das Problem der zukünftigen Reinkarnation des 14. Dalai Lama hat jedenfalls über die Grenzen Tibets und Chinas hinaus weltweite Auswirkungen. Die USA und andere westliche Staaten haben bereits erklärt, dass es allein auf der tibetischen Seite liegt, über die Wiedergeburt zu entscheiden. Und sie tangiert direkt die Beziehungen zwischen Indien und China, den bevölkerungsreichsten Staaten der Erde, die im Himalaya bis heute Grenzprobleme haben.